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Freitag, 24. November 2023
Twitter war meine Hauptinformationsquelle für viele Themen des Alltags: Unternehmen, Produkte, Veranstaltungen, Lieblingskünstler, Reisen, Hobbys und vieles mehr. Einen Ersatz für diese Informationsfülle zu finden, fällt mit schwer. Im Fediverse gibt es im Moment bei weitem nicht diese Anzahl an Quellen.
Ich bin also durch meine Liste „Following“ bei Twitter durchgegangen und habe so weit vorhanden die jeweilige Website des Anbieters aufgesucht. Der erste Versuch war immer die Suche nach einem lesbaren RSS-Feed auf der Seite. Die Erfolgsquote war unter 50%. Schade, früher war mehr RSS! Eine recht erfolgreiche Alternative ist der Umweg über den Youtube-Kanal des Anbieters. Wenn dieser vorhanden ist, kann man dort problemlos einen RSS-Feed abrufen und diesen verwenden.
Der zweite Prüfschritt war die Suche nach einem Newsletterangebot. Da bin ich weitaus erfolgreicher gewesen. Ich schätze mal, dass etwa 80% der Seiten einen Newsletter anbieten, die ich dann in Zukunft zusätzlich in meinem Postfach haben werde. E-Mail-Regeln und Unterverzeichnisse helfen, dieser Flut Herr zu werden.
Für die Organisation von RSS-Feed gibt es viele Möglichkeiten. Ich habe mich für eine Lösung mittels der Server-Lösung miniflux.app entschieden. Hier kann ich meine RSS-Feeds übersichtlich sortieren und über das Internet abrufen. Per App auf dem Handy, per Webbrowser auf dem Desktop, zentral und werbefrei!
Welchen Weg geht ihr, um die Informationen dennoch zu erhalten, die jetzt eben nicht mehr über Twitter hereinkommen!?
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Donnerstag, 23. November 2023
Wir sind die Macht - Let’s go Fediverse
Twitter ist wie viele andere soziale Netzwerke zentral ausgerichtet: ein Server, ein Besitzer, feste Spielregeln (AGBs), eine finanzielle Ausrichtung und Zielsetzung. Das hat für den Betreiber und die Nutzer viele Vorteile.
Verlässt man den zentralen Ansatz und verteilt das Netzwerk mit seinen Funktionen und Nutzern auf viele kleine Einzel-Netzwerke, ergeben sich andere interessante Themen. Der Ansatz ist gemeinwohlorientierter und entspricht so schon mal per se eher meinem Ideal.
Die vielen Unterschiede will ich hier jetzt nicht einzeln diskutieren. Es gibt bereits unzählige Artikel zu diesem Thema. Ein paar Eigenschaften greife ich aber denoch heraus: Das Netzwerk gehört vielen Betreibern und ist meist nicht gewinnorientiert. Viele Idealisten bauen so ein Netzwerk auf, das mit viel Engagement und Spenden betrieben wird.
Nicht die Datensammlung, keine Algorithmen, keine Werbung stören hier das Nutzererlebnis. Jeder Server hat seine eigenen Spielregeln. Wem es nicht gefällt, der wechselt einfach auf einen anderen Server weiter oder betreibt seine eigene Instanz. Neue Spielregeln „a la Elon“ lassen sich daher hier wahrscheinlich leichter vermeiden. Offene Schnittstellen ermöglichen eine große Welt für Weiterentwicklungen und immer wieder neue Funktionen, Anwendungen und Apps.
Der erste Schritt weg von Twitter war für mich daher eigentlich ganz selbstverständlich der Wechsel zu Mastodon. In der Zwischenzeit sind viele Bekannte aus meinem Twitter-Netzwerk ebenfalls zu Mastodon gewechselt. Neue Follower kommen hinzu. Und so ist auf Mastodon für mich schnell eine neue Community entstanden. Der Ton der Unterhaltungen ist in der Regel freundlich und sachlich. Ich fühle mich hier wohl. Lasst uns also gerne im Gespräch bleiben und folgt mir bei @suitbertmonz@tchncs.social.de
Neben den Kontakten zu den Followern bleibt beim Abschied von Twitter aber auch das Thema der Informationssuche und Recherche. Welchen Weg ich hier versuche zu gehen, erläutere ich in Teil 3 dieses Beitrags.
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Mittwoch, 22. November 2023
Im August 2009 war wahrscheinlich nicht alles besser. Twitter jedoch war damals ein soziales Netzwerk, in das ich gerne eingestiegen bin. Mein erster intensiver Kontakt mit Social Media sozusagen.
Ein Einstieg in ein neues Medium, um Inhalte aus meinem privaten Alltag zu teilen. Oder aber Inhalte, die ein wenig mehr Transparenz in die undurchsichtige Welt eines Unternehmens bringen sollten. Eine Plattform, um ein Netzwerk mit Menschen zu knüpfen, die die gleichen Interessen teilten und im Dialog dazu bleiben wollten.
In mehr als 14 Jahren änderte sich natürlich gerade in diesem Umfeld sehr viel. Timelines steuern nun Inhalte nach Algorithmen aus, meine Inhalte finden sich zwischen Unmengen von Werbung, das Netz wird von Hassrede und Fake-News geflutet. Und dann hat auch noch Elon Musk Twitter gekauft!
Für mich wurde Twitter in den 14 Jahren zu meiner liebsten Informationsquelle meines Alltags. Politik, Unternehmen, Gesellschaft, Produkte, Hobbys und Medien - alle meine Themen nur einen Fingerswipe entfernt! Das war sehr einfach und bequem.
Nun lege ich bei Twitter eine Pause ein. Ich bereite mich auf den Ausstieg aus Twitter vor. Doch schon schnell merke ich, wie schwer das fällt! Mein Netzwerk, die Menschen, mit denen ich jahrelang in Kontakt war, zerlegt sich so in viele kleine Teile. Es wird komplizierter eine bestimmte Person zu erreichen.
Doch nicht nur der Kontakt zu Menschen geht verloren, auch die Informationsquelle zu „meinen Themen“ wird nachhaltig eingeschränkt. Wie ich diese Lücke füllen kann, wird die Zeit zeigen. Aber auch bei diesem Aspekt denke ich, wird eine Aufteilung in kleinere Quellen erforderlich werden - eben nicht mehr alles aus einer Plattform.
Über meinen Weg in meine „Welt nach Twitter“ werde ich berichten. Vielleicht entdecken wir ja gemeinsam ganz neue (oder alte) Dinge, die uns noch besser tun!
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Sonntag, 17. September 2023 →
Heute Barcamp Rhein-Main in Wiesbaden. Gleich morgens @DerEntspannende@digitalcourage.social getroffen (danke fürs Mitnehmen). Interesse Themen und Leute! ☀️
Mittwoch, 13. September 2023 →
Am Wochenende findet in #Wiesbaden das Rhein-Main-Barcamp statt. Wenn alles klappt, bin ich mit meiner Session “Social Media geht in Rente” mit dabei. Schaut mal ins Sessionradar. Sehen wir uns!? #bcrm23 barcamp-rheinmain.de
Montag, 26. November 2018
Am vergangenen Wochenende fand das 10. Barcamp RheinMain #bcrm18 statt. Veranstalter war der Verein zur Förderung der Netzkultur im Rhein-Main-Gebiet e.V. In diesem Jahr war die R+V Versicherung der Raum-Sponsor der Veranstaltung. Das Barcamp war sehr gut besucht und es gab an den zwei Tagen über hundert verschiedene Sessions!
Für mich war es ein ganz besonderes Barcamp, da die R+V Versicherung mein Arbeitgeber ist. So bin ich am Samstagmorgen „wie immer“ in die Firma gefahren. Der Weg, der Parkplatz, das Gebäude – vertraut und bekannt. Doch kaum bin ich durch die Drehtür, ist alles anders!
Ein Barcamp-Team-Mitglied hält mir lächelnd sein Smartphone entgegen und will meine Eintrittskarte scannen. Mit einem Piep läuft ein Namensschild aus dem Drucker. An der nächsten Station darf ich mir eine Kaffeetasse und einen Beutel als Ausrüstung für den Tag schnappen. Vorbei an einem riesigen rosa Hüpfburg-Flamingo komme ich zur Garderobe.
Den Weg zum Frühstück finde ich jetzt leicht – Heimvorteil – also nehme ich gleich ein paar Barcamper mit ins Schlepptau. Auch die Frage nach dem Standort der Toiletten kann ich fachkundig beantworten. Im Untergeschoss ist auch schon einiges los! Das Plenum füllt sich dann schnell und nach der Begrüßung und Einführung geht es an die Sessionplanung.
Spätestens ab hier wird vieles anders. In einer riesigen Schlange stehen zahlreiche Menschen, die ihr Thema in einer Session präsentieren möchten. Jeder stellt sein Thema kurz vor. Fleißige Hände gestalten daraus einen Sessionplan, der die Teilnehmer durch den Tag bringt.
Jetzt hat jeder eine große Auswahl und zugleich die Qual der Wahl. Da die fünf Sessions parallel liegen, muss man sich eben entscheiden. Und Themen gibt es viele! Ich freue mich, dass ich meine Session „Was kommt nach Twitter, Facebook und Co!?“ einer großen Zahl an Zuhörern präsentieren kann. Nach vielen Fragen, geht es aber dann schon weiter in den nächsten Raum zum nächsten Punkt auf meiner Tagesordnung.
Nudel mit Tomatensoße, Salat oder / und Suppe stehen um die Mittagszeit für die Barcamper bereit. Frisch gestärkt geht es dann in die nächste Runde. Die Teilnehmer sind alle hoch motiviert, begeistert von ihrem Thema, offen für Fragen, Diskussionen und Anregungen. Oft sind auch sehr persönliche Themen und Erfahrungen im Raum. Da kann man als Zuhörer nur den Hut ziehen. Respekt!
Am Abend des Samstages bin ich ziemlich platt! Es waren sooo viele Themen, Impulse und Informationen! Und ich habe viele, viele neue Leute kennen gelernt. Nett, freundlich, respektvoll, hilfsbereit und offen. Querdenker, Innovatoren, Träumer und viele Menschen wie Du und ich. Geerdet, mitten im Leben stehend und doch neugierig und auf der Suche nach neuen Themen und Wegen. Alles, nur kein Stillstand! Ganz genau mein Ding!
Während ich nach Hause fahre, denke ich, so könnte es auch in der kommenden Woche weitergehen. Aber Firma ist Firma und die hat natürlich auch eine andere Zielsetzung. Aber dennoch: Etwas vom Barcamp-Spirit wird sicher abfärben, es waren ja auch einige Kollegen mit dabei! Ich bin fest davon überzeugt, dass ein solches Barcamp auch für den Firmen-Alltag die Mitarbeiter in der Zusammenarbeit untereinander voranbringen kann.
Leider konnte ich aus familiären Gründen am Sonntag nicht dabei sein. In Twitter las ich aber hier und da die Beiträge mit. Es war wieder sehr interessant! In den kommenden Tagen werden viele Sessions im Internet veröffentlicht werden. Eine gute Quelle ist der Youtube-Kanal von Netzkultur e. V. Vielen Dank an das Organisationsteam. Ich war glücklich, dass diese Veranstaltung „in meiner Firma“ zu Gast war. Bis zum nächsten Jahr beim #bcrm19!
Montag, 25. Juni 2018
In den Zeiten der DSGVO stellt sich die Frage nach den eigenen Daten in den sozialen Netzwerken wieder ganz besonders stark. Aber gibt es denn Alternativen zu Facebook und Co.? So bin ich kürzlich über einen Artikel des Vereins Digitalcourage e.V. gestolpert, der das Thema aufgreift. Unter dem Oberbegriff „Fediverse“ sind in den letzten Jahren brauchbare Alternativnetzwerke entstanden, die nun mit einer verstärkten Kopplung untereinander aufwarten. Dies hat den großen Vorteil, dass die ggf. kleine Nutzerzahl eines einzelnen solchen Netzwerkes mithilfe eines „Connectors“ zu anderen Netzwerken erweitert wird!
Um das Fediverse auch in der Praxis kennenzulernen, habe ich mich an einen Selbstversuch herangewagt. Zunächst habe ich mir den Twitter-Klon „Mastodon“ angeschaut. Es handelt sich um ein verteiltes System, d.h. es gibt keine zentrale Instanz, sondern viele kleine Server, die untereinander vernetzt sind. Die Daten bleiben so in Nutzerhand. Man kann sich selbst einen solchen Server einrichten und in das Netzwerk integrieren. Schnell war mir aber klar, dass meine IT-Kenntnisse hierfür nicht ausreichen würden. So habe ich mir einen der vielen öffentlich zugänglichen Server ausgesucht und mich dort angemeldet.
Mein Mastodon-Account ist nun schon einige Zeit in Betrieb. Ich habe mich schnell in der Bedienung zurechtgefunden. Menschen zum persönlichen Austausch lassen sich schnell finden. In der Zwischenzeit habe ich meinen Twitter-Account mit dem Mastodon-Netzwerk verknüpft. Dies führt zu einer lebhafteren Kommunikation über die Grenzen der Netzwerke hinaus.
friendica anstelle von Facebook
Als nächsten Schritt habe ich mit der Facebook-Alternative „friendica“ beschäftigt. Auch hier handelt es sich um eine verteilte Serverstruktur. Man kann seine eigene friendica-Instanz als privaten Server betreiben oder aber sie der Öffentlichkeit zur Nutzung anbieten. Da die Installationsanleitung des Systems mir einigermaßen verständlich erschien, habe ich es einfach mal versucht. Da manche Details für mich nicht ausreichend klar formuliert waren, bin ich erst ein paarmal gescheitert. Es waren also mehrere Anläufe nötig. Meinen angepassten Installationsverlauf beschreibe ich in einem weiteren Blogartikel.
Schließlich lief mein Facebook-Klon einwandfrei. Auf meiner friendica-Seite können sich nun weitere Nutzer anmelden. Über meine Instanz hinaus, besteht die Möglichkeit, auf das weltweite Netz der friendica-Nutzer zuzugreifen. Mittels Konnektoren kann man auch in diesem Netzwerk fremde Inhalte einbinden. Hier bind ich im Moment ebenfalls Twitter mit ein.
Ich bin gespannt, wie sich die Kommunikation in meinem Teil des Fediverse entwickelt. Über neue Kontakte in Mastodon und friendica würde ich mich natürlich immer sehr freuen!